Ein Blick in die Geschichte

Die Anfänge der heutigen kfd reichen zurück bis in die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts. Damals entstanden in Frankreich Gebetsgemeinschaften christlicher Mütter.

Ab 1856 wurden christliche Müttervereine in Deutschland heimisch. 
Deren Verbreitung förderte der Mainzer Bischof Emanuel von Ketteler. Dabei unterstützte ihn Ida Gräfin Hahn-Hahn, eine aus Mecklenburg stammende Adelige.

1871 wurde die Ägidienkirche in Regensburg zum Mittelpunkt aller Müttervereine im gesamten deutschen Sprachgebiet erhoben. In das im Zentralarchiv der Diözese Regensburg aufbewahrte Vereinsregister sind für die damalige Zeit mehr als 7000 Vereine aus 72 Diözesen eingetragen.

Gegen Ende des 19. Jahrhunderts vollzog sich ein tief greifender Wandel im Rollenverständnis von Frauen, worauf die Kirche mit einer Intensivierung der Frauenseelsorge und -bildungsarbeit reagierte.
In deren Folge entstanden in den Pfarrgemeinden Jungfrauen- und Müttervereine.

1915 schlossen sich pfarrliche Müttervereine im Erzbistum Paderborn zum ersten Diözesanverband der Müttervereine zusammen. 1916 folgte die Gründung des Diözesanverbandes Münster und 1918 des Diözesanverbandes Köln. Diese drei bildeten bereits 1918 eine Arbeitsgemeinschaft, aus der – nach Gründung weiterer Diözesanverbände – 1928 der Zentralverband der katholischen Müttervereinehervorging. Sitz war das „Bundeshaus“ in Düsseldorf, das schon 1926 als Verbandszentrale für die Jungfrauen- und Müttervereine erworben wurde.
1939 lösten die Nationalsozialisten den Verband auf, Haus und Vermögen wurden beschlagnahmt. Elemente der Verbandsarbeit konnten unter dem Dach der bischöflichen Ordinariate als kirchliche Frauenarbeit aufrecht erhalten werden.

1951 erfolgte die Wiedergründung des Verbandes unter dem Namen Zentralverband der katholischen Frauen- und Müttergemeinschaften. 1954 wurde die Verbandszentrale in Düsseldorf wieder eingeweiht.

1968 verabschiedete der Verband eine neue Satzung und mit ihr den Namen Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd).

1978 wurden aus Anlass des 50-jährigen Verbandsjubiläums die Mitglieder befragt, wie der Weg der kfd in die Zukunft aussehen sollte. Über die Ergebnisse beriet die dazu eingerichtete Delegiertenversammlung, die anschließend in der Satzung verankert wurde und der die Beschlussfassung über programmatische Aussagen vorbehalten ist. Verabschiedet wurde das „Orientierungs- und Arbeitsprogramm 1979“. 1986 folgte eine weitere Mitgliederbefragung, die Auskunft darüber geben sollte, ob die Programmaussagen von 1979 noch stimmen. Die zweite Delegiertenversammlung fasste die Ergebnisse als „Impulse ’87“ zum Orientierungs- und Arbeitsprogramm 1979 zusammen.

1993 beschloss die dritte Delegiertenversammlung „Akzente ’93“ zu den vorherigen Programmen, die aus Arbeitsschwerpunkten der Diözesanverbände entstanden.

1999 wurde die vierte Delegiertenversammlung einberufen, die auf der Grundlage der vorher entwickelten Profileigenschaften der kfd die „Leitlinien ’99“ verabschiedete. Zwei der darin enthaltenen Forderungen nahm eine außerordentliche Delegiertenversammlung 2000 aus dem Text heraus.

2008 beschloss die fünfte Delegiertenversammlung ein Leitbild. Die zehn Kernsätze stehen unter dem Titel „kfd – leidenschaftlich glauben und leben“.

2021 ein neues Zeichen wird gesetzt

Nach 103 Jahren: Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands beschließt Änderung

Katholische Zeitschrift „Frau und Mutter“ wird zu „Junia“

  • Zeitschrift der Katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd) heißt nicht mehr „Frau und Mutter“.
  • Nach 103 Jahren ändert sich der Titel zu „Junia“.
  • Der neue Titel soll „die klare Verbindung von Tradition und Moderne“ symbolisieren.

Die Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd) ändert nach mehr als 100 Jahren den Namen ihrer Mitgliederzeitschrift: Statt „Frau und Mutter“ soll sie ab Januar „Junia“ heißen, wie der größte katholische Verband Deutschlands am Samstag nach seiner Bundesversammlung in Mainz mitteilte.

Der neue Name „Junia“ ist laut kfd zurückzuführen auf eine Apostelin der frühen Kirche, die schon Paulus als „herausragend unter den Aposteln“ erwähnt habe, die aber über Jahrhunderte unsichtbar und in der katholischen Kirche zum Mann, zu „Junias“ gemacht worden sei. Junia sei eine der ersten verfolgten Christinnen gewesen, deren Rehabilitierung dank der Arbeit zweier Theologinnen in den 1970er-Jahren angestoßen worden sei.